Forschungsschwerpunkte

 

Lehr- und Forschungsgebiet Tumorpathologie

Forschungsschwerpunkt ist die Iden­tifizie­rung und Charakterisierung von neuen Tumor­biomarkern bei soliden Tumoren, die mittelfristig für die Früherkennung, Therapie-Stratifizierung und Entwicklung von neuen Krebsmedikamenten eingesetzt werden sollen. Der Fokus liegt derzeit auf dem Mamma- und Harnblasenkarzi­nom. Ein Schlüsselmolekül ist hierbei das von uns erstmalig charakterisierte tumorsuppressive Extrazellulär­matrix-Molekül ITIH5, dessen Funktionsweise wir auf molekularer Ebene entschlüsseln. Beim menschlichen Brustkrebs weist etwa die Hälfte aller Patientinnen einen ITIH5-Verlust auf. Dieser Verlust des putativen Tumorsuppressors ITIH5 geht einher mit einer deutlich verschlechterten Überlebensprognose der betroffenen Patientin. Wir haben mittlerweile die Zielgene „stromabwärts“ des ITIH5-Signals identifiziert und sind dabei die Interaktionen dieses neuen tumorsuppressiven Signalwegs mit bekannten onkogenen Signalwegen im Detail zu charakterisieren.

Im Bereich Krebsfrüh­erkennung wer­den von uns Kandidatengene identifiziert und charakterisiert, die in Mamma- und Harnblasenkarzinomen methyliert vorliegen und deren freie oder zellgebundene DNA in Kör­per­flüssigkeiten wie Blut und/oder Urin frühzeitig im Krankheitsprozess nachweis­bar ist. Langfristiges Ziel ist es hierbei, Gruppen von DNA-Methylierungsmarkern („biomarker panels“) zu definieren, mit denen sich primäre oder wiederkehrende Tumorerkrankungen mit hoher Sen­sitivität und Spezifität vorhersagen lassen.

Schließlich wird der WNT-Signalweg beforscht, der eine zentrale Bedeutung bei der Entstehung von humanen Karzino­men hat. Hier wird die Bedeutung der WNT-Antagonisten SFRP1 und DKK3 mit molekular- und zellbiologi­schen Methoden detailliert untersucht.