Nach dem Wissenschaftsrat: konsequente Kursänderung
Als Folge dieser Stellungnahme des Wissenschaftsrats hat die Fakultät eine konsequente Kursänderung vorgenommen. Sie hat die Zahl der Forschungsschwerpunkte weiter konzentriert und sich dabei allein von der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit der Bereiche leiten lassen, die sich durch besonders hohe Drittmitteleinwerbungen und Publikationstätigkeit auszeichnen:
- Medizin und Technik
- Molekulare Krankheitsentstehung
- Klinische Neurowissenschaften
Die Fakultät hat ein System zur Leistungsorientierten Mittelvergabe etabliert: Das Bonusprogramm I honoriert ausschließlich die Einwerbung von DFG-Mitteln, das Bonusprogramm II berücksichtigt alle übrigen Drittmittel und die Publikationen.
Neben dieser ex post- Förderung sind drei ex ante-Programme eingeführt bzw. weiterentwickelt worden:
- START-Programm: Projektförderung, um Nachwuchswissenschaftler in die Lage zu versetzen, externe Drittmittel einzuwerben
- IZKF BIOMAT. (seit 2010: IZKF Aachen): Förderung von Projekten, Forschergruppen und Core Facilities zur Unterstützung der Forschungsschwerpunkte der Fakultät
- Rotationsprogramm: Freistellung von bis zu zwei Jahren für junge, klinisch tätige Mitarbeiter, um an einer Forschungseinrichtung im In- oder Ausland zu forschen und neue Methoden zu erlernen
Die Fakultät hat den Generationenwechsel, der um das Jahr 2005 begann, konsequent genutzt, um Professorinnen und Professoren zu berufen, die die Forschungsschwerpunkte der Fakultät verstärken und ihr Profil weiter schärfen:
- Wiederbesetzung von 32 Lehrstühlen und Lehrund Forschungsgebieten,
- Einrichtung von 27 forschungsorientierten W1-, W2- und W3-Professuren.
Sie hat mit dem Aachener Modellstudiengang Medizin, der zum WS 2003/2004 für alle Studienanfänger eingeführt wurde, neue Maßstäbe in der Studierendenausbildung gesetzt.
Durch eine Neuordnung des Unterrichts und der Lerninhalte weg vom fachzentrierten hin zum organzentrierten Lehren und Lernen wird ein größeres Verständnis für den menschlichen Körper, seinen Bau, seine Funktionen, die Möglichkeiten seiner Fehlfunktionen und daraus resultierende Erkrankungen geweckt.
- Ausbildungspreis des Hartmannbundes im Jahr 2009 für das innovative Curriculum, die durchgehende praktische Orientierung und das strukturierte Praktische Jahr
- Regelmäßige Platzierungen der Absolventinnen und Absolventen unter den Top 5 bundesweit im schriftlichen Teil des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung (Staatsexamen)
Positiver Bericht der Expertenkommission Hochschulmedizin des Landes NRW
Erste Erfolge dieser Neuausrichtung zeigten sich im Bericht der „Expertenkommission Hochschulmedizin“, die im Jahr 2006 wiederum vom Landesministerium eingesetzt wurde.
Im Bericht der Kommission wurden die drei Forschungsschwerpunkte der Fakultät positiv beurteilt. Darüber hinaus empfahlen die Mitglieder:
- eine engere Anbindung und Integration der Medizin an bzw. in die Forschungsaktivitäten der technischen Fakultäten;
- den anstehenden Generationenwechsel zu nutzen, um eine verbesserte Profilbildung zu erreichen, das bestehende Potential nachhaltig zu stärken und international sichtbare Forschungsschwerpunkte zu entwickeln;
- eine transparentere Trennungsrechnung und höhere leistungsorientierte Mittelvergabe;
- eine möglichst realitätsnahe Berechnung der Vorwegabzüge für Gemeinschaftsausgaben und Infrastruktur;
- den Umfang der LOM auf zunächst mindestens 20% und möglichst zeitnah auf 40% der gesamten Landeszuführung zu erhöhen.
Am eindrucksvollsten lässt sich die Entwicklung der Fakultät in den letzten zwölf Jahren jedoch an der Entwicklung der Drittmittelausgaben und der Publikationstätigkeit aufzeigen: Während die Drittmittelausgaben in dieser Zeit mehr als vervierfacht werden konnten, hat sich die Summe der Impactpunkte aller Publikationen der Fakultät mehr als verdoppelt.
Personelle Kontinuität
Diese positive Entwicklung wird begleitet von einer nahezu kompletten Neuaufstellung der Fakultät. Die nebenstehende Abbildung zeigt, dass bis zum Jahre 2020 der Großteil der heutigen „Mannschaft“ beisammen bleiben wird.
Das hat die Fakultät im Jahr 2011 zum Anlass genommen, die ihre zukünftige Strategie zu formulieren. Ergebnis ist ein ausführliches Papier, das die künftige Ausrichtung in der Forschung beschreibt und das regelmäßig aktualisiert wird.