Problemorientiertes Lernen (POL)
Was ist POL?
POL ist eine Lehrmethode, in der sich die Studierenden neue Lerninhalte, anhand von klinischen Fallvignetten, mit Hilfe von 8 Schritten selbstständig erarbeiten können.
Die Methode gibt den Studierenden die Möglichkeit, Fragen und Probleme untereinander zu diskutieren und eigene Lernziele zu formulieren.
POL zeichnet sich besonders durch seine Interdisziplinarität und den hohen Grad an Eigenverantwortlichkeit von Seiten der Studierenden aus.
Organisation
POL Seminare finden in Kleingruppen von 8-10 Personen statt. Ein geschulter Tutor / eine geschulte Tutorin führt die Studierenden an die Methode heran und leitet sie durch den Prozess hindurch. Die Aufgabe ist es, das Interesse zu wecken, zu motivieren und das eigenverantwortliche Arbeiten zu fördern.
Die Fälle sind so konzipiert, dass sie dem klinischen Alltag möglichst nahe kommen und viele Medizinische Fachbereiche abdecken. So können beispielsweise die klinischen Symptome einer Erkrankung zur Erarbeitung relevanter anatomischer und physiologischer Grundlagen und Zusammenhänge führen.
Ziele von POL
- Langfristige Sicherung der Lerninhalte durch Praxisbezug
- Aufbereitung der Lerninhalte für den praktischen Gebrauch im klinischen Alltag
- Förderung des eigenverantwortlichen Lernens
- Integration von Grundlagenwissen in die Entwicklung Klinischen Denkens
- Sensibilisierung der Studierenden für Patientenbedürfnisse
- Unabhängiges, kritisches, problemorientiertes Denken
- Teamfähigkeit und kollegiale Kommunikation
- Interessenbezogener Wissenserwerb
POL im Aachener Modellstudiengang Medizin
Der Modellstudiengang Medizin in Aachen zeichnet sich besonders durch seine frühe Verzahnung von klinischen und vorklinischen Inhalten aus. Die Motivation und Freude am Studium soll dadurch in besonderem Maße gefördert werden.
Die oben beschriebenen Prinzipien des POL lassen sich fast deckungsgleich auf die Grundidee des Curriculums im Aachener Modellstudiengang Medizin übertragen. Daher ist das POL- Konzept auch weiterhin ein wichtiger Pfeiler im Modellstudiengang, indem Innovation, ständige Weiterentwicklung und Verbesserung groß geschrieben werden.
Qualitätssicherung der POL-Seminare
Seit Oktober 2014 engagiert sich ein festes Team von POL-Tutoren und -Tutorinnen aus dem Modellstudiengang für die POL-Lehre. Das Team besteht aus Medizinstudierenden unterschiedlicher Semester, die speziell geschult und in jeden Fall eingearbeitet werden.
Die Tutoren und Tutorinnen sind in besonderem Maße auch für die Kommunikation zwischen den Studierenden und den Ärzten bzw. Ärztinnen zuständig, die die Fälle ausarbeiten. Das hat bereits dazu geführt, dass derzeitig neue Fälle in Ausarbeitung sind und alte Fälle neu überarbeitet werden.
Die Neuerungen in der POL-Organisation haben schon zu viel positivem Feedback geführt und motivieren das junge POL-Team dazu, den Unterricht weiterhin attraktiv zu gestalten.
Ansprechpartnerin
Referentin für Weiterentwicklung und Medizindidaktik / Blockpraktikum
Ansprechpartnerin
Dozentin und Arbeitsgruppenleiterin Anatomie und Reproduktionsbiologie, RWTH Lecturer 2013